Wer heute seinen Kaffee bestellt, erhält dazu wie selbstverständlich ein Glas kristallklares Wasser. Das war nicht immer so. Ursprünglich war die Wasserqualität in den Städten nicht sehr hoch, so wurde das zum Kaffee servierte Glas Wasser schlicht dazu benutzt, um den benutzten Kaffeelöffel darin abzulegen. Das Wasserglas hatte also vornehmlich hygienische Hintergründe.
Mit der Weltausstellung 1873 und der Einführung der ersten Wiener Hochquellleitung sollte sich dies allerdings ändern. Die Wasserversorgung wurde verbessert, und das Wasser in Wien galt fortan als besonders rein und von hoher Qualität. Die Betreiber der Wiener Kaffeehäuser wollten ihre Modernität und Qualität betonen, indem sie zu jedem Kaffee ein Glas klares Wasser servierten. Dies sollte verdeutlichen, dass sie ihren Kaffee ausschließlich mit reinem, kristallklarem Wasser zubereiteten. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Glas Wasser also nicht mehr nur zur Reinigung des Löffels verwendet, sondern wurde zum festen Bestandteil des Kaffeeservices. Eine Geste, die bis heute zum guten Ton der Kaffeehauskultur gehört und im Laufe der Zeit von vielen anderen Ländern übernommen wurde.
Als Erinnerung an den ursprünglichen Zweck kommt es heute noch oft vor, dass der Löffel auf dem Wasserglas liegend serviert wird.
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